Die Forschungsgruppe „Erregungskampagnen in Politik und Wirtschaft – digitale Öffentlichkeit zwischen Candy- und Shitstorms“ hat sowohl die Dynamik von Erregungskampagnen nachgezeichnet, als auch eine praxisrelevante Umsetzung erarbeitet, wie sich solche Prozesse erkennen, beeinflussen und unter Umständen sogar positiv nutzen lassen.
Grundlegend wird zwischen den Themenfeldern „Politik“ und „Unternehmen“ unterschieden: Während in der Politik häufiger personalisierende Skandalisierungen zu finden sind und den Kern dieser Kampagnen ausmachen, steht im wirtschaftlichen Umfeld häufiger ein Produkt bzw. das Unternehmen selbst im Fokus. Zudem sind die Folgen von Erregungskampagnen zwar in ihrer Schädlichkeit vergleichbar, aber in ihrer jeweiligen Intensität differenziert zu betrachten.
Das Forschungsprojekt ging unter anderem den Leitfragen nach, wie Erregungskampagnen entstehen, welche musterhaften Abläufe und Dynamiken erkennbar sind, welche Unterschiede es im Ablauf zwischen Politik und Wirtschaft gibt und welche Konsequenzen „Candy- und Shitstorms“ auf längere Sicht haben können.
Die Schwerpunkte wurden auf die beiden Projektleiter verteilt, so beschäftigte sich der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Christoph Bieber, Universität Duisburg-Essen, schwerpunktmäßig mit dem politischen Umfeld, die Medienwissenschaftlerin Prof. Dr. Caja Thimm, Universität Bonn, mit dem Unternehmensumfeld. Als Projektpartner konnten Monika Piel, ehemalige Intendantin des WDR, und Prof. Dr. Jürgen Kluge, Unternehmensberater, Director emeritus McKinsey & Company sowie Aufsichtsratsvorsitzender Schmitz Cargobull AG, interessante Einblick aus der medialen und wirtschaftlichen Praxis liefern.