Der Schwerpunkt des Forschungsprojektes „Verwaltungspolitik in Nordrhein-Westfalen. Bilanz und Potenzial von Strukturreformen im Ländervergleich“ lag in der genaueren Untersuchung von Problemen, Erfolgen und Potenzialen der Verwaltungsreform in Nordrhein-Westfalen.
Der aus der Schuldenbremse resultierende budgetäre Konsolidierungszwang und der damit verbundene verwaltungspolitische Reformdruck sind in Nordrhein-Westfalen besonders stark ausgeprägt. Zugleich wird NRW eine hohe verwaltungspolitische Aktivität zugeschrieben, ohne dass hinreichend deutlich wird, wie sich die dortige Reformbilanz im Vergleich zu anderen Bundesländern darstellt und wie verbleibende Reformpotentiale aussehen.
Bislang lagen keine ländervergleichenden Analysen vor, die eine systematische Bilanz der bisherigen Reformbemühungen und den Ausweis künftiger Reformpotentiale ermöglichen würden. Das Projekt setzte hier an, indem es die materiellen Ergebnisse und die weiteren Perspektiven von Verwaltungsstrukturreformen in Nordrhein-Westfalen im Rahmen einer quantitativ-vergleichenden Studie herausstellte. Um einen anschaulichen Vergleich herzustellen, wurde ein Datensatz analysiert, der die Strukturen der staatlichen Kernverwaltung für alle 13 Flächenländer im Zeitraum von 1990 bis 2009 systematisch erfasst.
Das Forschungsprojekt wurde geleitet von Prof. Dr. Florian Grotz, Professor für Politikwissenschaft an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg. Dr. Rainer Holtschneider, Staatssekretär a.D. in Sachsen-Anhalt, und Prof. Dr. Dieter Engels, ehemaliger Präsident des Bundesrechnungshofes, haben das Projekt als Praxisexperten begleitet und mit ihrer Expertise bereichert.