Bericht zur 2. Morgerunde „Politische Bildung und die Ökonomie – ein belastetes Verhältnis?“ am 02.03.2021

Am 2. März fand die zweite BAPP-Morgenrunde als Fortsetzung der erfolgreichen ersten Iteration statt. Auch diesmal ging es wieder darum, Expertinnen und Experten zu vernetzen und außerdem einen Blick auf die konkrete Praxis vor Ort zu ermöglichen. Thematisch knüpfte sie an die erste Morgenrunde zur politischen Bildung an, ging diesmal aber stäker ins Detail über ökonomische Zwänge in der politischen Bildung.

Die Morgenrunde dient als neuartiges Format, das den direkten Austausch zwischen Experten und Projektpartnern anstreben soll.
Die Projektpartner und Teilnehmer der BAPP-Morgenrunde

Am 02. März 2021 konnte das Projektteam an ihr bereits erfolgreich durchgeführtes neues Format der BAPP Morgenrunde mit einem zweiten Treffen anknüpfen. Auch diesmal haben wir und unsere Projektpartner uns mit dem Themenschwerpunkt der Politischen Bildung auseinandergesetzt und dabei ein besonderes Augenmerk auf das Spannungsverhältnis zwischen Politischer Bildung und Ökonomie geworfen.

Nach einer kurzen Begrüßung und thematischen Einführung diskutierten unsere Projektpartner über das besondere Spannungsverhältnis politischer Bildung und Ökonomie. Gerade bei Projektanträgen würden Förderrichtlinien viele Ideen und Pläne bereits von vornherein einschränken. Das Problem sei nicht wie, sondern vor allem was finanziert würde, so eine Teilnehmerin. Auch zeigt sich im Lichte der aktuellen Krise erneut, wie unterschiedlich bei der Vergabe von Geldern vorgegangen werde. Ein Teilnehmer berichtete vom Austausch mit verschiedenen Initiativen: dabei bestätigte sich, dass Förderrichtlinien aktuell äußerst unterschiedlich angewendet werden. Während einige Projekte darüber berichten, dass die komplette Planung für das Jahr 2021 abgesagt wurde und Gelder bereits großflächig gestrichten wurden, scheinen andere wiederrum weniger von Sparmaßnahmen getroffen zu sein. Eine Schwierigkeit zeigte sich jedoch bei allen Projekten: durch die aktuelle Situation fällt das mittel- und langfristige Planen schwer – viele Projekte „fahren aktuell auf Sicht“.

Bei einem Punkt waren sich alle Teilnehmer schnell einig: Die Ökonomisierung der Bildung ist auch durch die veränderte Sprache erkennbar. Es werden immer mehr „messbare Erfolge“ gefordert, ganz im Sinne der Betriebswirtschaftlichkeit.Dabei wird eine Sprache der Wirtschaft mit Begrifflichkeiten der Messung und der Auswertung immer stärker gefordert und bereits im Förderrichtlinien explizit aufgelistet.

Ohnehin, so berichtet ein Projektpartner, würden Markt- und Betriebswirtschaftliches Denken auch einen Teil der Stellenausschreibungen bestimmen. So seien immer mehr Fähigkeiten der Drittmittelakquise gewünscht. Zum Schluss berichten mehrere Teilnehmer, dass bereits bekannte ökonomische Zwänge noch deutlicher als bereits zuvor zu Tage treten. Viele Kollegen, so berichtet ein Projektpartner, die freiberuflich im bildenden Bereich tätig sind, stehen nach mehrmonatigem Stopp vor erheblichen Herausforderungen. Nicht nur sei ein Großteil Ihrer Arbeit zum erliegen gekommen, sondern auch die nach wie vor grassierende Unplanbarkeit von Veranstaltungen und Workshops bedrohe den kompletten Berufszweig freier Bildner.

Insgesamt war auch die zweite Morgenrunde ein voller Erfolg. Im Nachgang der Veranstaltung gab es durchweg positives Feedback der Teilnehmer. Auch deswegen sind weitere Morgenrunden zu diesem und anderen Themen zukünftig geplant!

 

 

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