Diskussionsveranstaltung „Das große Experiment – Wie Diversität die Demokratie bedroht und bereichert“

Hier finden Sie den Bericht der Buchvorstellung und Diskussionsveranstaltung mit Dr. Yascha Mounk und Judith Sevinç Basad

Dr. Yascha Mounk im Gespräch

Anlässlich des Erscheinens seiner neuesten Publikation „Das große Experiment – Wie Diversität die Demokratie bedroht und bereichert“, hat Dr. Yascha Mounk, Politikwissenschaftler und Associate Professor an der Johns Hopkins University, sein Buch im Gespräch mit Judith Sevinç Basad, Journalistin und Moderatorin, am 5. April 2022 in Bonn vorgestellt. Die Diskussionsveranstaltung fand in Kooperation mit dem AmerikaHaus NRW e. V., dem Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS) sowie der Bonner Akademie für Forschung und Lehre praktischer Politik (BAPP) statt.

Dr. Benjamin Becker begrüßte die zahlreichen Gäste in der Bonner Heussallee
Durch den Abend führte die Journalistin Judith Sevinç Basad
Das Publikum während der Fragerunde

Dr. Benjamin Becker, Direktor AmerikaHaus NRW e. V., begrüßte die anwesenden Gäste herzlich und führte in das Thema des Abends ein. In dem anschließenden Impulsvortrag suchte der renommierte deutsch-amerikanische Politologe, Dr. Yascha Mounk, nach Erklärungen, woher das gegenwärtige Erstarken des Populismus rührt. Hierbei führte er neben dem Einfluss der sozialen Medien, der wirtschaftlichen Stagnation vieler Bürgerinnen und Bürger, den Wandel von monoethnischen und -kulturellen Gesellschaften in multiethnische Kulturen an. Insbesondere der letzte Punkt sei ein „einzigartiges Experiment“. In der Vergangenheit habe dieser Wortlaut – insbesondere von der politisch Rechten – viele Reaktionen hervorgerufen, die der Politikwissenschaftler zum Anlass nahm, sein Buch „Das große Experiment – Wie Diversität die Demokratie bedroht und bereichert“ zu verfassen und eine mögliche Anleitung für eine intakte multiethnische Demokratie zu liefern.

Das anschließende Gespräch wurde von Judith Sevinç Basad moderiert und durch zahlreiche und vielfältige Fragen aus dem Publikum befeuert. Diskutiert wurde unter anderem die Frage, wie Diversität überhaupt zur Gefahr für eine Gesellschaft werden könne, sowie die Themen Globalisierung, Migration und Identitätspolitik und die hiermit verbundenen Chancen und Herausforderungen. Insbesondere den Argumenten der „Pessimisten“ von links und rechts, die die ungeahnten Herausforderungen und die sozialen und politischen Zentrifugalkräfte einer multiethnischen Gesellschaft kritisch bewerten, stellte der Politologe den Wert und das Potential liberaler Ideen und pluralistischer Prinzipien entgegen.

Zum Abschluss des Abends appellierte Dr. Mounk dafür, das „große Experiment“ zu wagen und erläuterte, warum die Antworten auf die Herausforderungen, welche durch die gelebte Diversität entstehen würden, letztendlich nur die liberale Demokratie liefern könne und schloss mit den Worten: „Trotz aller Unterschiede, kommt es in einer vielfältigen Demokratie vor allem auf die Gemeinsamkeiten an!“

„Das große Experiment – Wie Diversität die Demokratie bedroht und bereichert“ von Dr. Yascha Mounk