Nicht erst im Zuge der Flüchtlingskrise wird der Stand der Integration – vor allem muslimischer Migranten – in Deutschland neu diskutiert und zunehmend kritisch hinterfragt. Noch immer schneiden muslimische Jugendliche in Schule und Ausbildung schlechter ab als Altersgenossen ohne Migrationshintergrund. Sie sind häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen und engagieren sich seltener politisch und gesellschaftlich. Muslimische Senioren wiederum nehmen die Angebote des Gesundheits- und Pflegesystems nach wie vor nur eingeschränkt in Anspruch und oft kaum am sozialen und gesellschaftlichen Leben der Mehrheitsgesellschaft teil.
Doch welche Faktoren stehen erfolgreicher Integration unserer muslimischen Mitbürger im Weg? Wie kann man den Bildungserfolg muslimischer Jugendlicher nachhaltig steigern und den Übergang von Schule in Ausbildung und Studium fördern? Wie können sich Pflege- und Gesundheitssystem an die neuen Herausforderungen anpassen, die durch den Eintritt der ersten „Gastarbeitergeneration“ ins Rentenalter entstehen? Unter anderem mit diesen Fragen haben wir uns in der dritten Phase des in Kooperation mit der Brost-Stiftung durchgeführten Forschungsprojekts „Wieviel Islam gehört zu Deutschland? Integrationserfahrungen junger und alter Menschen in einer säkular geprägten Gesellschaft am Beispiel des Ruhrgebiets“ beschäftigt. Die Ergebnisse haben wir nun in einer Publikation veröffentlicht.